Da die 'Datenerhebung' und insbesondere die 'Datenverarbeitung' oftmals den Eindruck des 'gezielten und ergebnisorientierten Umgangs' macht und zum mancherorts ungebrochen vorangetrieben 'Framing' mit der „Pandemie der Ungeimpften“ genutzt wird, hier ergänzend ein Hinweis auf die Berechnungsgrundlage der 'Hospitalisierung der Ungeimpften':
Wer gilt denn rechnerisch als „Ungeimpft“? Nun,
es sind nicht, wie bei normal üblichem Sprachgebrauch assoziativ
naheliegend, die tatsächlich 'Nicht Geimpften'. (So wie eben nach
allgemein üblicher Begriffserfassung 'Unbekleidete' tatsächlich nix
anhaben....,ansonsten bezeichnet man sie als 'spärlich
bekleidet'...o.ä.) Nicht so in der Berechnung der „Ungeimpften“.
Da werden die „unvollständig Geimpften“, d.h. die ein mal
Geimpften(!) bei den „Ungeimpften“ eingerechnet!
Zur
Verdeutlichung ein Zitat aus einem aktuellen PDF der
baden-württembergischen Landesregierung:
„Als
geimpfte COVID-19-Fälle werden Personen gezählt, die zum
Meldezeitpunkt zweimalig geimpft oder einmalig mit Janssen geimpft
sind. Als ungeimpfte COVID-19-Fälle werden Personen gezählt, die
zum Meldezeitpunkt keine Impfung erhalten hatten, unvollständig
geimpft sind oder für die den Gesundheitsämtern keine Angaben
hierzu vorliegen.“
(Quelle: Lagebericht
COVID-19 –
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg v. 16.09.21)
Klartext: Mit
dieser Zählart wird regierungsseitig bei nur einer Impfung j e d e
WIRKUNG der Impfung verneint! Denn der ein mal Geimpfte ist
„Ungeimpft“.
Nach meiner Sicht der Dinge wird da ein
„Unvollständiges“ in ein 'Unvorhandenes' uminterpretiert. Ein
seltsamer Vorgang! Denn, so möchte ich mal annehmen, ein so
wichtiger Unterschied wie der einer 1maligen Impfung zu einer
'Nicht-Impfung' sollte die Kern-Größe einer jeden statistischen
Erfassung sein. Kurzum: Was ist die Folge eines „unvollständigen“
Vorgangs, also hier eine vorhandene einmalige Impfung,....und was ist
die Folge im Falle eines absoluten Fehlens einer Impfung.?...?
Unwichtige Frage? …? Unwichtige Unterschiede für
Hospitalisierung, Behandlung und Therapie?
Nun müsste man m.E.
doch wohl zumindest erwarten dürfen, dass die tatsächlich
Ungeimpften und die ihnen zugeschlagenen „unvollständig Geimpften“
separat gezählt und in öffentlichen Statistiken auch unterschiedlich
ausgewiesen werden. Aber nix da. Da wird alles in m.E. durchaus
fragwürdiger Indifferenz als EINE Gesamtzahl der „Ungeimpften“
...und in Folge als erschreckende „Pandemie der Ungeimpften“
präsentiert! Mit „über 90%“ in der
Hospitalisierungs-Quote.etc.etc...! Ob die 'ein mal Geimpften' über
die WIRKUNGEN der Impfung(!) daran einen Anteil haben ….und ggf.
welchen....interessiert offenkundig bei einer solchen
Statistik-Erstellung niemanden.
Rechnung aktuell und konkret:
Jens Spahn verkündet, dass die „Aktionswoche“ insgesamt 500.000
„Erstimpfungen“ gebracht hätten. (s. Süddeutsche Zeitung Online
v. 19.09.21) Wenn es nun bei den 500.000 (nur mal angenommen) eine
1%ige Impffolge mit Hosptalisierung gäbe, dann wären das 5.000. In
welcher Statistk würden die jedoch landen? Richtig. Bei den
„Ungeimpften“......und auf dem Absatz in den Schlagzeilen von der
„Pandemie der Ungeimpften“...!
Ergänzend noch ein kleiner
Hinweis den man auf
RP-Online findet: "Nach 14 Tagen gelten vollständig Geimpfte
als geschützt."
Somit gelten sie wohl 14 Tage als "Ungeimpft" ...und werden
entsprechend im Falle einer Hospitalisierung in dieser Frist als
solche eingerechnet....
So bleibt dem Beobachter der Zeitereignisse wohl (wieder mal) nur der Eindruck, dass die Zahlen dem anvisiertem Ergebnis dienlich einer 'kreativen Bearbeitung' durch Auslassungen und Nicht-Erfassung unterworfen werden.