Sonntag, 31. August 2014

Terror – der Angriff auf sich selbst! (Gedanken zu 9/11...und darüber hinaus)


Auch dieser Text wurde 2004 verfasst und wird hier wegen einiger aktueller Entwicklungen und einem weiteren 'Jahrestag' von 9/11 eingebracht:

Der 11. September 2001.

An einem Tag sind mehrere tausend Menschen durch einen brutalen Anschlag getötet worden.
Von anderen Menschen. Es war eine Tat.
Und zu einer Tat gehören immer Täter.
(Egal, ob es wirklich diejenigen waren, die öffentlich beschuldigt werden oder ob es „Verschwörer“ waren, ob die Terroristen an Bord waren oder die Flugzeuge ferngelenkt wurden, ob die Türme eingestürzt sind oder gesprengt wurden, das alles sei hier unberücksichtigt. )
Hier sei nur berücksichtigt, dass es Menschen waren, die es getan haben!
Es gab also Opfer und es gab Täter!

Es stellt sich also die Frage nach der Beziehung zwischen Tätern und Opfern? Gibt es überhaupt eine solche? Gibt es eine Beziehung zwischen Tätern und Opfern, die sich mit dem Anschlag manifestiert hat? Wenn ja, von welcher Art könnte diese Beziehung sein?

Gibt es eine Vorstellung, ein gedankliches Hilfsmittel, mit der man sich diesen Fragen nähern könnte?

Auf der Suche nach einem solchen gedanklichen Hilfsmittel, füge ich mein persönliches Erleben des 9/11 ein:
Angesichts der Fernsehbilder von den einstürzenden Türmen und des Todes vieler unschuldiger Menschen, überkam mich ein kurzer Gedanke: Die Ewigkeit ist keine Ausdehnung in der Zeit, sondern in der Intensität der Erfahrung! (Etwas wie 'Dauer' in einem anderen 'Zeit-Raum')
Die (irdische) Zeitspanne in der ein Ereignis stattfindet, ist eigentlich eine untergeordnete Kategorie gegenüber der Intensität, mit der etwas in der Zeit geschieht.
Diesem Gedanken folgte eine intensive innere Wahrnehmung dahingehend, dass alles was in diesen Stunden geschah, irgendwo 'anders' präsent ist. Dass es eine Sphäre der Welt gibt, in der das gesamte Geschehen wahr-genommen, man könnte sagen aufgezeichnet - und bewahrt wird.
Jeder Tod, jeder Schrei, jede Verzweiflung, jede Träne, jedes Gebet, jedes Flehen, jedes Grauen, jedes Entsetzen, - alles.
Alles
bleibt erhalten!
Alles verbleibt in einer, der normalen Sinneswahrnehmung zwar verborgenen, aber realen und wirklichen Welt.
Für wen?
Für alle Menschen ....und für die Täter!
Insbesondere für die Täter!

Die Täter werden, egal wer sie letztendlich und 'in Wahrheit' sind, ob sie mit den Opfern in den Flugzeugen gestorben sind, ....oder ob sie noch (da ganz woanders 'angesiedelt') auf der Erde leben, mit ihren Taten konfrontiert werden.
Ihr Leben wird sich irgendwann (und sei es nach dem Tode) dem Erfahrungsbereich dieser Weltensphäre, in der alles bleibt, in der nichts hinweg-genommen werden kann, stellen müssen.
Selbst wenn all ihre Lebensumstände vergänglich sind, die Konfrontation mit dieser Weltensphäre wird wirklich, realpräsent und unumgänglich sein.
Wie ausgebreitet werden sie in jedem Schmerz und in jedem Entsetzen sein, das sie verursacht haben. Intensivere Teilhabe am Schmerz und Leiden der Opfer ist nicht denkbar! Nichts bleibt ohne Folge.

Diese Sicht auf die 'erweiterten' Wirklichkeiten erschließt sich mir aus der Anschauung, dass der Mensch ein viel 'umfassenders' Wesen ist als man gemeinhin wahrnehmen möchte. Die Frage, ob es sich dabei um eine subjektive Anschauung oder eine objektive Realität handelt, mag jeder  nach seinen eigenen Einsichten beurteilen. 
Ergänzend möchte ich jedoch einen Text von Rudolf Steiner einfügen, den ich in Folge der eigenen 'Eindrücke und Empfindungen' gefunden habe:

„Die Bilder, die man erlebt, die Art, wie man selber drinnensteht in diesem Erleben, ist eine außerordentlich intensive, gar keine traumhafte, sondern eine außerordentlich intensive. Und man erlebt eigentlich alles so, daß man es, ich möchte sagen, von dem Gesichtspunkt einer Art photographischen Negativs erlebt. Wenn Sie also jemandem während des Erdenlebens ein Leid zugefügt haben, so haben Sie während des Erdenlebens die Zufügung dieses Leides von sich aus erlebt. Sie haben dasjenige während Ihres Erdenlebens erlebt und getan, was von Ihnen ausgeht. Wenn Sie aber da zurückleben, dann erleben Sie nicht das, was Sie erlebt haben während des Erdenlebens, sondern wie durch Hinüber- schlüpfen in den anderen, was der andere erlebt hat, dem Sie die Sache zugefügt haben.
Also, wenn ich ein drastisches Beispiel wähle, so erleben Sie, wenn Sie jemandem eine Ohrfeige gegeben haben, nicht das, was Sie während des Erdenlebens im Beabsichtigen dieser Ohrfeige, im Verabreichen dieser Ohrfeige, in der Schmerzlosigkeit dieser Ohrfeige für Sie, wenn Sie sich nicht dabei durch starke Anstrengung an der eigenen Hand einen Schmerz zugefügt haben, erlebten, sondern statt dessen, was Sie da bei der Verabreichung einer solchen Ohrfeige erlebten, erleben Sie nun bei diesem Rückgehen alles das, was der andere, dem Sie die Ohrfeige verabreicht haben, erlebt hat. Sie erleben es als Ihr Erlebnis, und zwar in einer außerordentlichen Anschaulichkeit, in einem verstärkten Maße erleben Sie es.
So daß in der Tat der Mensch, wenn er diesen Rückgang macht, sich sagt: Oh, das ist außerordentlich eindrucksvoll, was ich da erlebe! Und kein Eindruck auf der Erde wirkt eigentlich so mächtig ein wie die Eindrücke dieses rückwärtsgerichteten Lebens nach dem Tode“

Was hier in bezug auf eine „Ohrfeige“ gesagt wird, hat wohl für einen Terroranschlag mit über dreitausend Toten erst recht seine Gültigkeit.
Was wird aber 'dahinter' sichtbar? Tiefgreifende Persönliche Verantwortung ...und Freiheit


Könnte, so ist zu fragen, eine solche Entgrenzung der menschlichen Erlebnissphäre über das rein zeitlich-irdische hinaus, helfen wirklich 'den Terror zu besiegen'?
Erkenntnis der komplexen Beziehungsverhältnisse zwischen den Menschen?

Einhergehend mit einer praktischen Vernunft aufgrund einer sicheren Erkenntnistatsache von tatsächlicher und persönlicher Jenseitsverantwortung, anstelle einer falschen Jenseitshoffnung!?
Hätte das heute eine Chance?
Oder wird nicht eine solche Vernunft aufgrund einer sicheren Erkenntnistatsache allen Religionsvertretern zuwider laufen, die eine Jenseitshoffnung der „Gläubigen“ als Macht - und Lenkungsinstrument benutzen?

(Wer das Zeitgeschehen verfolgt, kann ja tagtäglich einen Beweis geliefert bekommen, wie  die Menschen durch falsche Jenseitshoffnungen manipuliert werden.)

"Krieg gegen den Terror"*
Ist Terror mit den niederen Instinkten eines Krieges zu bekämpfen? Oder muss nun an die Stelle von dumpfen Polit-Instinkten eine höhere Erkenntnis treten?
Einer Erkenntnis, die weiß, dass Rache und Vergeltung nie etwas Helfendes zustande bringen können, ....sondern nur noch tiefer ins Desaster hineinführen.

Oder ist nicht jeder Terror und der „Krieg gegen den Terror“, der Kampf des einen gegen das andere, des Wahren gegen das Falsche, der Wahrheit gegen die Lüge, der Aufrechten gegen die Schurken, und schon gar nicht des Guten gegen das Böse, sondern die Selbstrotation in der selben geistigen Gefangenschaft.

Schlussbemerkung (31.08.14)

Wir leben auf extem 'gestutztem Fuße' in einer Welt deren Größe und Komplexität wir nicht verstanden haben. Wie oft hören und lesen wir in diesen Tagen, die Welt sei 'aus den Fugen geraten'. Das ist absolut falsch. Nicht die Welt ist irgendwo hin geraten. Wir haben uns verschoben...wir sind ver-rückt! Bei uns ist alle Wertigkeit verrutscht und aus den 'Fugen'!
Wenn nicht auf dem Absatz wenigstens der Wille zu einer Besinnung mitsamt fundamentaler Neugestaltung der menschlichen Beziehungen,....auch und insbesondere angesichts der hier skizzierten Erweitung über das 'leibliche Leben' hinaus, wenn das nicht jetzt ins Blickfeld kommt, erscheinen mir schwerste Folgen unvermeidlich.
_________________________________________________________________

* in thematischer Ergänzung sei auf einen weiteren Beitrag hier im Blog verwiesen:


Die 'INSTALLIERTE WIRKLICHKEIT' ......oder 'Die friedliche Massenvergiftung'

 http://denkgarten.blogspot.de/2013/06/die-installierte-wirklichkeit-die.html

1 Kommentar: