Dienstag, 20. August 2013

"Machtfaktor Erde" ...oder 'Das ökonomisch Beglückende des Wahnsinns'



Heute habe ich einen Artikel in der Zeit gelesen:
"China sucht die arktische Abkürzung
Ein ganz normaler Frachter versucht, über die Nordostpassage nördlich von Sibirien nach Rotterdam zu fahren. Was bedeutet das für den Welthandel und die Politik? Von Theo Sommer"
(http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-08/china-nordostpassage-europa)

Zitat aus dem Artikel "
Im Seeverkehr hebt ein neues Zeitalter an. Zugleich rückt die Ausbeutung riesiger Erdgas- und Erdölvorkommen in greifbare Nähe.

Möglich geworden ist dies durch das dramatische Abschmelzen des arktischen Eises seit 2005. Seitdem ist die Nordostpassage immer öfter von Frachtern ohne Hilfe von Eisbrechern durchfahren worden."

Das Anheben eines "neuen Zeitalters" im "Seeverkehr und der "Ausbeutung riesiger Erdgas- und Erdölvorkommen" hat mich an eine sehr informative Sendung des ZDF aus dem Jahr 2011 von Claus Kleber erinnert. Da ich damals zu der Sendung einige Zeilen verfasst habe, die durch den heutigen Artikel in der ZEIT einen (leider) sehr aktuellen Bezug erfahren haben, veröffentliche ich meinen Beitrag hier noch einmal:
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„BURNOUT-Der erschöpfte Planet“ so der Titel einer Sendereihe, die 2011 im ZDF gezeigt wurde. In dieser Reihe einer „Themenwoche" gab es auch zwei Folgen von „Machtfaktor Erde“.
Schon eigenartig berührt hat mich der Vorspann dazu. Eine Erde, die sich aus dicken Stahlplatten, mit Schweißbrennerspuren an den Rändern, wie aus herbeifliegenden Segmenten, zum Globus zusammengefügt.

Seltsames Bild. Die Erde als Stahlplatten-Körper. Maschinenähnlich. Wie ein nicht ganz passendes Technik-Puzzle.
Jedes Segment für sich... und bestenfalls eine brüchige Einheit darstellend. Und trotzdem oder gerade deswegen in einem solchen Bild irgendwie absolut richtig. So ist es in Wirklichkeit!
Die Erde als „Machtfaktor“. Das ist die tatsächlich 'herrschende Weltanschauung'!


Genauso schollenartig und bruchstückhaft wie die einzelnen Plattensegmente, so stehen heute - im großen und ganzen und jenseits diplomatischer Gepflogenheiten oder gar "Klimakonferenzen"- die Staaten und Staatenverbünde mit ihren Einflußsphären und strategischen Abgrenzungen zueinander.
Vereinzelt, an Einzelinteressen gebunden, ohne eine gemeinsame 'Idee' vom Ganzen. Gehalten lediglich durch die Form des Erdenrunds.
Wesenhaft gezeichnet, ja geradezu entstellt, von massiver Kälte und Härte. Eben wie Stahlplatten.
So wie das Bild ausdrückt, als technische Zerrgestalt im toten Stahlgerüst, muß man leider die Erde heute buchstäblich Folge-richtig sehen. Und die Filmbeiträge geben reichlich Anschauungsmaterial, dass das bis in höchste Ränge sogenannter politischer Entscheidungsträger letztendlich so gesehen wird.
Man schaue sich, als exemplarisches Beispiel, das Interview mit dem kanadischen Verteidigungsminister an, in dem man nicht eine Spur des Entsetzens darüber findet, dass das Eis des Nordpols rapide abnimmt. Nein, was das Interesse focussiert und den territorialen Beschlagnahme- und Abgrenzungsreflex hervorruft, ist, dass sich infolge der schmelzenden Eisflächen neue Wasserwege eröffnen, auf denen sich auch konkurrierende Nationen animiert sehen könnten, ihre Rohstoffclaims am Meeresboden oder sonstige territoriale Ansprüche zu reklamieren.
Kurzum: die 'Stahlplatten' als mentaler Ausweis weltpolitischer Befindlichkeit. Das Denken entfremdet von allem, was man lebensnahe Wahrnehmung nennen könnte. Oder wie es im Untertitel des ZDF-Beitrag heißt: „Militärs an der Klimafront“
Statt sich zu fragen, was denn wohl in wenigen Jahren aus dem Abschmelzen des nordpolaren Eispanzers folgen wird, nämlich das „Erschöpfen“ und letztendliche 'Abreißen' des Golfstroms und der daraus innerhalb kürzester Frist einsetzenden großflächigen Erkaltung der nördlichen Erdregionen-weit über das bisherige Maß hinaus-....und statt dagegen vereint das Notwendige zu ergreifen, spintisiert man über neue Seewege, milliardenschweres Ausbeuten am Meeresgrund und Seekriege zur Absicherung derselben etc.
Das ist Real-Politik!...!!
So wird heute dem „Klimawandel“ begegnet! So „staatstragend“ ist der Ausfall der Wahrnehmung gegenüber den eigentlichen Phänomenen ( und den damit eigentlich einhergehenden Herausforderungen ) bereits geworden.
Das Polar-Eis zieht sich dramatisch zurück … und nicht das rapide 'Aufwachen' greift um sich, sondern der national-egoistische und militärisch flankierte Run auf die „Schätze unter dem Eis“ geht los.

Angesichts solcher Schatzsuchen mehren sich die Stunden in denen ich mich frage, wie lange die Erde das dulden kann und will?!
Oder wie sieht das ganze aus im Blickwinkel auf die so oft – auch im politischen Kontext - bemühte „Mutter Erde“?
"Mutter" stirbt.......lassen wir uns nicht ihre letzten 'Innereien' entgehen! Ist das nicht die letztgültige Mentalität die sich hier zeigt?!
Ein 'Muttermord' kosmischen Ausmaßes?!

Ich fürchte, wenn nicht schleunigst eine Einsicht in die eigentlichen – auch 'spirituell' zu verortenden- Grundlagen der Erde sich geltend machen und eine entsprechende Weltpolitik* zeitigen (können), ist eine Zunahme von Erd-Katastrophen unvermeidlich.

Noch ist Zeit-......aber das Zeitfenster wird eng!

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* Das gilt insbesondere hinsichtlich der technischen Möglichkeiten, die weltweit in Form der Erneuerbaren Energien vorhanden sind und die lediglich durch die weltweit an den 'Hebeln der Macht' agierenden Strukturkonservativen, die eher die Welt in den Abgrund reiten, denn ihre Einnahmequellen preisgeben, nicht in dem Maße ausgebaut werden, wie es technisch möglich ---- und vom Zustand der Umwelt drängendst erforderlich wäre!
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Ergänzendes hier: Die öffentliche Ankündigung einer NATO-Präsenz in Osteuropa...und das private Einschalten der 'Hirnschaleninnenbeleuchtung'http://denkgarten.blogspot.de/2014/05/die-offentliche-ankundigung-einer-nato.html


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