Sonntag, 20. April 2014

Gedanken zu Ostern.....und dem WERDEN der Welt.




„Religion“ ist in diesen Zeiten nicht unbedingt gut beleumdet...und wird mancherorts schon als unvereinbar mit Intelligenz angesehen. Allenfalls mit indianischen Glaubensweisheiten und von dort impulsierten Worten von der „Mutter Erde“ und dem „Vater Himmel“ und der großen Vernetzung von 'allem mit Allem' kann man noch sprechen, ohne das die Verstandeskräfte gleich abgesprochen werden. Aber 'unsere' Religion?
Das 'Christentum'? Wie haben wir es damit? ..im Großen und Ganzen und im Rahmen 'eigener' Spiritualität? Was ist da 'angesagt'?



Das konfessionell geprägte und öffentlich sichtbare Christentum widmet sich, jedenfalls nach meiner Sicht der Dinge (von allerlei 'Skandalen' sei sowieso abgesehen), eher dem Bewahren und Verwalten des Gewordenen denn dem Ergreifen und Gestalten des Werdenden....und bietet durch diese Verhaftung im Gewordenen wenig Impulse für das Werdende!
Womit das eigentliche Thema ins Blickfeld kommen kann.
Was hat Christus mit dem WERDEN der Welt zu tun?

Um da eine Antwort zu finden, möchte ich versuchen, das mir Wesentliche zum Verständnis des Christus in aller Kürze zu beschreiben:
Wenn, wie in einigen anderen Beiträgen meiner Blogs schon als meine Grundannahme angeführt, die Welt nicht in einer Ur'Sache', sondern in einem Ur'Wesen' ihre tiefste Begründung hat, so ist es für mich keine Denkschwierigkeit, mir vorzustellen, dass ein zuinnerst aller Schöpfung 'eingewobenes' Wesen, welches urgründlich mit der Liebe verbunden ist, ja letztendlich in der eigentlichen Tiefe die Liebe selbst IST, dass dieses Wesen seine, in einer geistigen Dimension des Kosmos verankerte 'Welt', verlassen und auf der Erde erscheinen kann...und vor ca. zweitausend Jahren als Mensch unter Menschen gelebt hat!

Es wird bei diesem Gedankengang zum besseren Verständnis einbezogen, was sich heute interessanterweise auch in den Grenzbereichen moderner Naturwissenschaft zeigt: Die Welt (der Materie) ist aus sich selbst nicht ableitbar!
Heute kommen beachtlicherweise Naturwissenschaftler wie z.B. Hans Peter Dürr zu der Aussage, dass sie ein ganzes Forscherleben damit zugebracht hätten, zu erforschen, was denn Materie ist...und nun sehen müssten, dass es „Materie gar nicht gibt“. (Jedenfalls nicht so, wie man immer gedacht hat.)
Materie, so ist heute erkennbar, kann nicht ohne dahinter stehendes 'Geistiges' gedacht werden.
Dieses 'Geistige' wird dann als 'Wahrscheinlichkeiten' als Potentialitäten oder, wie Hans Peter Dürr formuliert, als „Passierchens“ gesehen. Materie, das ist durchaus zu vermuten, wird aus einem 'dahinter' liegenden geistigen 'Willens-Potential' in unsere Welt hinein 'passiert'? (als begriffliches Hilfskonstrukt formuliert)

Es weist also aus der heutig erkennbaren Faktenlage sehr viel darauf hin, dass unsere gesamte Welt eine große 'Übersetzung' eines Geistigen in den 'Raum' und dessen Gesetzmäßigkeiten ist.
Ist es somit verwegen zu fragen, ob ein im Geistigen verankerter Wille zur Welt sich in eben dieser materiellen Gestalt 'ausstülpt'.....und so die 'Schöpfung' hervorbringt?
Können wir so die „Schöpfung“ neu begreifen? Ist der „Schöpfer“ der allem zugrunde liegt, vor einem solchen geistigen Welten-Hintergrund, wie er in den Grenzbereichen der Naturwissenschaft 'durchscheint', vielleicht doch ganz anders und neu zu begreifen? Jenseits aller einfachen menschlichen 'Personen-Attribute' die ihm in verschiedenen Kulturen, Religionen und Konfessionen zugeeignet wurden ....und die heute zu bloßen 'bildlichen Hüllen' werden müssen?! (Bis hin zum viel zitierten „Mann mit Bart“ in seinen unzähligen Ausgestaltungen)
Kurzum: Ist es nicht dringend an der Zeit, bei 'Gottvater' zu Anschauungen zu kommen, die sich mit unserer heutigen Welterkenntnis und den als 'Geistig' zu verortenden Grundlagen der Welt neu und dem heutigen Bewusstsein entsprechend aufbauen lassen?

Kann es eine existentiell sehr wichtige Frage sein, ob wir den „Vater“ neu verstehen und daraus ebenfalls ein neues Verständnis des „Sohnes“ gewinnen.
Wer ist denn da vor ca. zweitausend Jahren zu den Menschen gekommen?
Wie kann man sich heute dem nähern, der „Sohn Gottes“ genannt wird.
Was steht dabei im Zentrum?

Um das wenigstens ansatzweise aufzuzeigen, möchte ich ein einfaches Bild benutzen: Den Stafettenlauf!
Bei einem Stafettenlauf ist ein Ziel gesetzt ..und verschiedene Läufer tragen die Stafette über ihren Teil der Strecke um letztendlich, in der zeitlichen Reihenfolge versetzt, aber doch gemeinsam das Ziel zu erreichen.
Wie 'Stafettenträger' haben bestimmte religiöse Führer der Menschheit so zusammen gewirkt, dass der letzte 'Läufer' das Entscheidende ins Ziel bringen konnte.
Was war das Ziel eines so gedachten 'kosmisch-irdischen Stafettenlaufs'?

Alle Schöpfung ..und an entscheidend verantworteter Stelle den Menschen... mit neuen Lebens-und Schöpferqualitäten zu begaben! Der Welt NEUE Lebens-Impulse einzufügen.
NEUE Möglichkeiten, NEUE Schöpferpotentiale zu eröffnen!
Nicht nur eine weitere 'Lehre' in die Welt zu bringen. Nicht nur neu, und dennoch im alten Religions-Verständnis, mit moralischen Grundsätzen eine 'Lehre' zu begründen, sondern Schöpferpotentiale, die im Verbund stehen mit dem wesenhaften (Vater)Urgrund der Welt, der Liebe, in die irdische WIRKlichkeit zu bringen!
Das 'Erwirken' dieser NEUEN Schöpferpotentialität durch sein Erdenleben, jenseits aller 'Lehren', das ist die eigentliche Tat des Christus.
Was ist dann aber die 'Tat' des Christus?
Was wurde durch Christus unter Menschen zum ersten mal 'vollbracht' durch den Tod ...und durch den Tod hindurch?
Die Auferstehung!
Das gab es vorher nie! Das ist das wirklich NEUE unter der Sonne!
Die Auferstehung!

Über die Auferstehung müsste man selbstverständlich sehr viel Umfassenderes ausführen. Das kann aber hier nicht in dem nötigen Umfang dargestellt werden.
Es kann aber in aller Kürze auf das oben Angedeutete eines „Übersetzens“ eines 'Geistigen' in den Erden-Raum verwiesen werden. Alles Leben und somit auch der Tod, insbesondere der Menschen-Tod, ist mit diesem 'Geistigen' verbunden. Der Tod jedoch ist eine (in Teilaspekten eigenständige) reale und tief wirkende Macht! So mächtig, dass er den Menschen auch 'geistig' mitnehmen kann. Von dieser Macht war der Mensch zur Zeit des Lebens des Christus auf der Erde geistig bedroht....und hätte ihr letztendlich erliegen müssen, wenn nicht, in dem oben genannten Verständnis, aus der 'Welt des Vaters' der 'Sohn' erschienen wäre.
Dem Tod in seiner größtmöglichen 'geistigen Dichte' und alles Erdenleben bedrohenden Schwere in seinem eigenen Menschen-Tod begegnet zu sein ….und auch dort den tiefsten kosmischen Impuls, die Liebe, wie ein Samenkorn 'eingepflanzt' zu haben, das ist letztendlich die durch Christus erwirkte 'Neuschöpfung'.
Mit dieser 'Einpflanzung' wurde in der gesamten Schöpfung, also in allen Bereichen, die mit 'Himmel und Erde' skizzierbar sind, das Potentialitäten-Gefüge 'hinter' der Materie entscheidend erweitert und neu gegründet. Im bereits genannten Begriff der „Passierchens“ gesagt: Es kann seitdem und auch heute ...und in alle Zukunft anderes 'passieren'! Alles Leben, alle Materie kann sich gewissermaßen in neue und von neuer Lebens-Substantialität durchwirkte Gestalt-und Form-Möglichkeiten 'übersetzen'!

Was würde somit die 'vorchristliche' Zeit und die 'nachchristliche' Zeit unterscheiden?

Nichts weniger als eine andere TATsachen-Begründung der Welt!
Die ganze Welt, die ganze Schöpfung, ist zutiefst und grundlegend eine andere Welt geworden.
Alles Leben ist, in seiner innersten Potentialität, mit neuen Lebens-und Entfaltungsimpulsen begabt!
Auferstehung kann somit ein Prozess für die ganze Menschheit* ...und der von ihr wirklich erfassten und 'aufgehobenen' MitWelt... werden.
*(Menschheit jenseits von 'Religionen' und Konfessionen sowie Auferstehung als im 'Spirituellen gegründete TATsächliche Weltgestaltung' gedacht)
Eine so gestaltbare Zukunft für die ganze Welt ..und nicht nur für die 'Christen', sondern für ALLE Menschen ..und letztendlich für alle Lebewesen und irdisch-kosmischen 'Gestaltträger'...errungen zu haben, ist die WIRKlichkeit des Christus.

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Anmerkung: In einer realen Gegen-Setzung gibt es die Möglichkeit die oben genannte 'aufzuhebende Mitwelt' in ihren Untergang hinabzudrücken.
Das geschieht m.E. mit der Atomenergie und der Verbreitung der künstlichen Radioaktivität.
Dazu mehr in einem Beitrag zum Thema "Christentum und Atomenergie":

http://atomwecker.blogspot.de/2012/08/christentum-und-atomenergie_6.html 

1 Kommentar:

  1. schön zusammengefasst.... was nicht begriffen wird, ist, dass Christentum keine neue Lehre bedeutet, sondern neue Welten-Wirklichkeit. Nicht Christi Lehre ist das Wunder, oder seine irdischen Taten, ER selbst ist das Wunder...

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