Freitag, 4. Juli 2014

1914-2014 ...und die sehr ernsthafte Frage, ob wir tatsächlich "Von allen guten Geistern verlassen" sind?...!!

1914-2014
Gedenken allerorten. Bei gleichzeitiger Forderung nach "Verantwortung übernehmen"....anvisierter Einsatz von Kampfdrohnen unter Einbezug aller sogenannter 'Vernunft' im Signum der Frage, ob solche 'Kampf-Maschinen' nicht zu einer 'Verminderung der Inhumanität im Kriegseinsatz' beitragen können....gezielte Ansätze zur Aushebelung des "Parlamentsvorbehalts" bei Militäreinsätzen etc. etc.

Wer kann sich dieser Tage dem Eindruck entziehen, wir seien buchstäblich und tatsächlich 'Von allen guten Geistern verlassen'!...??



Kann die sprichwörtliche Rede "von allen guten Geistern" mehr sein als eine gängige Metapher? Bewegen wir uns wieder unter hehren Fahnen und im Signum äußerer 'Vernunft' unter die Regentschaft unguter Geister?

Dazu ein paar Sätze, die (hoffentlich) zum Aufwachen beitragen:

Man glaubt heute, geistige Wesen und ihre Wirkungen hätten keinen Anteil an der menschlichen Ordnung. Man liebt es nicht, von geistigen Ursachen in unserem Menschheitsgeschehen zu reden. Derjenige aber, der bekannt ist mit den wirklichen Vorgängen, die sich heute abspielen, der weiß, daß psychische Einwirkungen, geistige spirituelle Wirkungen von der geistigen Welt aus auf die Menschen hier auf dem physischen Plan heute eigentlich in ganz besonders starkem Umfange ausgeübt werden. Die Menschen sind heute gar nicht selten, welche Ihnen erzählen können, sie verstehen nur gewöhnlich die betreffenden Vorgänge nicht, daß sie durch einen Traum oder Traumähnliches - es ist aber immer eine geistige Erscheinung - zu der oder jener Tätigkeit, zu dem oder jenem Vorgang getrieben worden sind. Viel mehr als die materialistische Meinung glaubt, werden heute die Menschen durch solche psychischen Einwirkungen getrieben. Wer Gelegenheit hat, diesen Dingen nachzugehen, findet auf Schritt und Tritt solche Dinge. Wenn Sie die Gedichtliteratur der besseren Dichter heute nehmen und eine Statistik aufstellen würden, wie viele Gedichte entstanden sind auf rationalistischem Wege, auf einem Wege, der rationalistisch zu erklären ist, und wie viele Gedichte entstanden sind durch eine Eingebung, durch einen deutlichen spirituellen Einfluß aus der geistigen Welt, den der Betreffende als einen Traum oder etwas Ähnliches erlebt hat - Sie würden staunen, welch großen Prozentsatz Sie erleben würden als direkten Einfluß aus der geistigen Welt. Viel mehr, als die Leute heute zugeben, stehen sie nämlich unter dem Einfluß der geistigen Welt. Und gerade bedeutsame Geschehnisse, die durch Menschen vollzogen werden, geschehen unter dem Einfluß der geistigen Welt…
Wenn die Geschichtsschreibung einmal über den Ausbruch dieses Krieges sprechen wird, und in der Art der alten Rankeschen oder sonstigen Dokumentengeschichte diese Kulturdokumente verwerten wird, so wird sie gerade das Wichtigste nicht schreiben, weil das Wichtigste im Jahre 1914 geschehen ist durch den Einfluß der geistigen Welt.
Die Dinge geschehen zyklisch, das heißt periodenweise. Und was hier auf dem physischen Plan geschieht, das ist eigentlich immer eine Art Projektion, eine Art Abschattung dessen, was in der geistigen Welt geschieht. Nur geschieht das, was in der geistigen Welt geschieht, früher…..
Man versteht die Ereignisse des physischen Planes wirklich nur, wenn man weiß, wie sie sich vorbereiten in den geistigen Welten.
Diese Dinge sollen nicht etwa dazu beitragen, die Menschen zu beunruhigen, den Menschen allerlei Mucken in den Kopf zu setzen; diese Dinge sollen eine Aufforderung sein, klar sehen zu wollen, wirklich hineinsehen zu wollen in die geistige Welt, nicht zu verschlafen die Ereignisse.“(1)

Diese Auszüge aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, den dieser 1917 in Bezug auf den Ersten Weltkrieg gehalten hat, sind heute wenigstens so aktuell wie vor fast 100 Jahren. Was hier zur „Gedichtliteratur“ gesagt wird, gilt prinzipiell ebenso für die Politik. Das muss, wenn wir den Herausforderungen der Zeit gewachsen sein wollen ... "um nicht zu verschlafen die Ereignisse" in alle Erkenntnis- und Handlungsbereiche mit einfließen. Da muss nun in die Erkenntnis-Arbeit und die praktische Tätigkeit hineinkommen, dass die 'Tätigkeits-Räume' der Menschen in 'geistige Welt-Strukturen' hinaufreichen...und von dort eben wieder zurückwirken.
Anders kommen wir nicht mehr durch!!! 



(1) Rudolf Steiner - Die spirituellen Hintergründe der äusseren Welt S.157-160 Rudolf Steiner Verlag 1966 

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