Zukunft oder Zukünfte? (Offen oder 'vernagelt' - 'Staub' oder 'Samen'?)
(Manuskript von 2004)
Jetzt, zum Anfang eines neuen Jahrtausends werden wir uns alle öffnen müssen, um immer konkreter in die Wahrnehmung hinein zu nehmen, dass wir nicht mehr nur in verschiedenen Völkern, Gruppen, Familien, Stämmen, Religionen usw. leben, sondern in einer Menschheit.
Das ist die heutige Herausforderung.
Unseren Blick zu erweitern und unsere Wahrnehmung auszudehnen. Auf uns! Auf uns alle, die wir auf dieser Erde in dieser Zeit versammelt sind.
Zufällig? ...??
Sind
wir alle jetzt hier, nur weil dem Zufall gerade nichts besseres
eingefallen ist?
„Zufall
und Notwendigkeit“ in einem gnadenlos unbeteiligten Weltall. Das
Staubkorn am Rande des Universums. So ist die gängige Ansicht!
Kurz
gesagt: Blindflug vom Urknall bis zum Endknall!
Wenn
dieses Bild richtig ist, dann hätten wir eigentlich auch nichts Besonderes zu verlieren. Da könnte die Entwicklung beendet werden,
ohne dass der Verlust der Menschheit in den Weiten des Kosmos
sonderlich ins Gewicht fiele. Wenn er denn überhaupt bemerkt würde.
Wer
soll schon den Verlust eines Staubkorns bemerken?
Staubkorn?
Ein
Staubkorn ist tot.
Ein
Staubkorn trägt keine Möglichkeit in sich, aus sich selbst etwas
Neues, etwas Höheres hervorzubringen. Ein Staubkorn ist in sich
selbst abgeschlossen und ohne Zugang zu höheren Möglichkeiten.
Sieht
die Erde aus wie ein Staubkorn?
Oder-
vielleicht
doch eher wie ein Samenkorn?
Ein
Samenkorn ist etwas ganz anderes.
Ein
Samenkorn trägt in sich die Potentiale, in Zukunft noch etwas ganz
anderes zu werden. In ihm sind zukünftige
Gestaltungsmöglichkeiten schon wie in einem Urbild vorhanden.
Trifft
das Samenkorn auf die nötigen Entwicklungsbedingungen, die ihm von
der äußeren Welt, der Umwelt, zur Verfügung gestellt werden, so
kann es sich den inneren Veranlagungen entsprechend entfalten.
Lässt
sich ein solches Bild auch auf die Erde übertragen?
Ist die Erde vielleicht ein Körper im Weltall, der mit einem Urbild begabt seine Bahn im Weltall zieht? Ein wirklich lebender Himmelskörper. Nicht nur Leben tragend, sondern selbst wesenhaft, lebendiger Körper?
Und
wen könnte die Erde, das Samenkorn im Kosmos, als Urbild, als
Entwicklungsziel in sich tragen? Wen könnte die Erde tief innerlich
als Ziel all ihrer eigenen Entwicklung vor sich selbst gestellt
haben?
Den
Menschen?
Wäre
das möglich?
Könnte
es sein, dass die Erde uns meint? Der Mensch, das innerste
Ziel der Erde?
Dass
diese Frage durchaus von naturwissenschaftlichem Interesse ist, hat
man in den letzten Jahrzehnten aus den Veröffentlichungen einiger
Naturwissenschaftler entnehmen können. So hat Reinhard Breuer,
Physiker am Max Plank Institut, ein 1984 erschienenes Buch
geschrieben, mit dem Titel: „Das anthropische Prinzip“
Dieses
Buch ist daher so bemerkenswert, weil es aufzeigt, wie rechnerisch
fragwürdig eigentlich die ganze Sicht der Zufälligkeiten sind,
die zur Entstehung der Erde und des Menschen geführt haben sollen.
In
seinem „ anthropischen Prinzip“, weist R. Breuer darauf hin, dass
es nur einer einzigen, extrem kleinen Verschiebung in den
Rahmenbedingungen des Kosmos bedurft hätte, um den Menschen zu
verunmöglichen.
Dass
aber alles so hundertprozentig, so absolut stimmig und perfekt
zueinander passt, lässt ihn danach fragen, ob der Kosmos so ist, wie
er ist, weil er den Menschen hervorbringen wollte? !
Die
Frage nach der Stellung des Menschen, nach seinem Rang, wird also von
verschiedenster Seite gestellt. Auch von naturwissenschaftlicher! Und
das ist sehr hoffnungsvoll!
Auch
aus der Welt der Fakten, des Zählens, Messens und Wiegens, kommt nun
die Frage nach der Bedeutung und der Verantwortung der Menschen auf
uns zu.
Wir
leben wahrscheinlich nicht ziellos in einer ziellosen Welt!
Und
wenn wir Menschen trotzdem leben, als wären wir nicht gemeint,
eben planlos- und im großen und ganzen auch ziellos- und allenfalls
den ökonomischen Verfahren und Marktmechanismen dienend oder
unterworfen? Droht uns dann nicht der Selbstverlust auf diesem Weg?
Agieren
wir dann nicht wie Menschen, die eigentlich aufgerufen sind eine
„Brücke“ von einem Ufer zum anderen zu bauen, die sich dann aber
unterwegs in die technischen Möglichkeiten ihrer Ingenieurkünste
vergaffen und lieber eine „Achterbahn“ bauen?
Sind
wir heute in einer solchen Situation?
Haben
wir uns weltweit eine Achterbahn zusammengeschraubt, weil wir kein
Ziel, kein neues Ufer, mehr vor Augen hatten?
Wohin
soll die Evolution gehen? Ist da alles vorbestimmt oder gibt es da
eine Wahl? Gibt es nur eine mögliche Zukunft, oder gibt es
mehrere potentielle Zukünfte?
Ist
die Zukunft durch Vergangenheit und Gegenwart schon so geprägt, dass
man daran nichts Wesentliches mehr ändern kann. Oder gibt es
entscheidende Schnittpunkte in der Geschichte, an denen sich der
weitere Verlauf wirklich entscheidet. Wo ein Weg in die Zukunft
wirklich entschieden wird.
Ein
Punkt an dem man wach sein sollte für die unterschiedlichen
Möglichkeiten und den unterschiedlichen Ergebnissen, die sich aus
dem einen oder dem anderen ergeben werden.
Man
landet, das kann nicht deutlich genug gesagt werden, in verschiedenen
Zukünften, wenn man nur einige wenige Wahlmöglichkeiten
durchspielt, wo und in welcher Reihenfolge Prioritäten gesetzt
werden sollen:
Zum
Beispiel: In die Entwicklung und Transformation der Erde, den äußeren
Weltraum oder in die ethische Bildung und Befähigung des Menschen?
Oder:
Erst in den Weltraum und dann in die ethische Bildung des Menschen
und dann erst in die Entwicklung und Transformation der Erde?
Oder
lieber noch anders: Erst in die ethische des Menschen und dann in die
Entwicklung und Transformation der Erde und dann in den äußeren
Weltraum?
Oder ganz anders:
Von der ethischen Bildung des Menschen wird nichts Wichtiges erwartet, die Entwicklung und Transformation der Erde ist allenfalls ein Thema für Exoten und Phantasten und die aufgeklärte und kapitalbewehrte Welt hält die Bezwingung und Unterwerfung allen Lebens auf der Erde und die Eroberung den äußeren Weltraums in eben diesem Signum für das dringendeste Tätigkeitsfeld.
Oder ganz anders:
Von der ethischen Bildung des Menschen wird nichts Wichtiges erwartet, die Entwicklung und Transformation der Erde ist allenfalls ein Thema für Exoten und Phantasten und die aufgeklärte und kapitalbewehrte Welt hält die Bezwingung und Unterwerfung allen Lebens auf der Erde und die Eroberung den äußeren Weltraums in eben diesem Signum für das dringendeste Tätigkeitsfeld.
Die
letztgenannten Variante ist die zur Zeit am meisten forcierte.
Daher ist die, fatalerweise noch 'waffenstarrend' flankierte,
„Achterbahn“ so sehr der Tummelplatz des Weltgeschehens.
Nicht
der Mensch ergreift die Welt, sondern die sachlichen Möglichkeiten
der Welt ergreifen den Menschen.
Das
ist die große Umpolung!
Damit
wird der Mensch immer mehr seiner überragenden, seiner wahrhaft
geistig-spirituellen Möglichkeiten „entkernt.“
Diese
„Entkernung“ ist in vielen Lebensbereichen auf dem Vormarsch. Als
aktuelles Beispiel sei auf die sich einstellenden Realitäten der
Klontechnik verwiesen.
Klontechnik
ist eine hochintelligente, hochbrisante und hochgefährliche Fahrt
mit der „Achterbahn“! Es wird ungeheuer viel bewegt, aber nichts
erzielt!
Die
Verdoppelung oder Multiplikation des Menschen ist, angesichts der oft
bejammerten „Überbevölkerung,“ mit Sicherheit kein Fortschritt,
sondern allenfalls ein Rundschritt.
Auch
in solchen Forschungsgegenständen wie der Klontechnik zeigt sich, stellvertretend für vieles,
der enorme Sinnverlust, der sich hochtechnisiert zur Geltung bringt.
Es ist eben nicht nur die Frage wie, sondern erst einmal die
Frage was. Eben nicht nur know how, sondern auch know
what. Und im Gesamtkontext aller Lebenssphären sogar know
who! Wer ist die Welt!
Wer
ist die Welt?
Welch
eine verwegene, wenn nicht gar absurde Frage, in einer Welt, in der
die führenden Köpfe sich nun aufmachen nach Spuren des Lebens
im Weltall zu suchen.
Wer
sagt ihnen, den versammelten Lebenssuchern, dass das Weltall nicht
Leben hervorbringt, sondern Leben ist!
Dass
der Kosmos nicht nur Materie ist, sondern die Materie die verfestigte
Ausdrucksform von höherem, übermateriellem Leben ist. Dass
es eben verschiedene Abstufungen von „Lebensprozessen“ gibt. Von
der Übermaterie durch die Materie in die Untermaterie - und wieder
aufwärts!
So
bricht man eben, von einem fundamentalen Irrtum ausgehend logisch
denkend, in den Weltraum auf und sucht in einem kosmischen
Organismus, nach Spuren des Lebens!
Selbstverständlich
ist der Weltraum ist zwar ein sehr verlockender 'Raum' und er hat
auch mit dem Menschen zu tun.
Die
Frage ist nur, ob bei dem gegenwärtigen Weltverständnis, das eben
zu militärisch geprägten Weltraumprogrammen führt, etwas
Sinnvolles für das Leben des Weltalls, als auch für den Menschen,
dabei herauskommen kann.
Ob
bei Menschen, die nicht einmal in der Lage sind, der Erde mit Respekt
zu begegnen, die, um den führenden Verkünder der Weltraumeroberung
zu benennen, nicht einmal aus ihrem Armageddon,- und
Endzeitschlachtdesaster herausfallen, wenn sie die Erde atomar
bedrohen; ob bei denen die Eroberung des Weltalls in den richtigen
Händen ist, ist wohl kaum anzunehmen.
Wenn
es nur um Wissenschaft und Forschung ginge und nur um das Abenteuer,
dass der Mensch den äußeren Weltraum erobert, dem er geistig
gesehen ja entstammt, wenn es also nur darum ginge, dass der Mensch
mit physischen Augen die Wunder des Weltalls sieht, dann wäre
gegen ein solches Abenteuer prinzipiell auch nichts
einzuwenden.
Aber
unter den gegebenen Verhältnissen wird wohl demnächst Mond und
Mars alsbald den strategischen Planungen der Eroberer und den
Plattheiten von nationaler Größe, ewigem Ruhm und allgemeiner
Weltbeglückungsmission etc., unterworfen werden.
Angesichts
dessen, was gerade neu formatiert wird und was an Weltbewegendem
bewegt wird, kann man sich des Eindrucks schlecht entziehen, dass,
bewusst oder unbewusst, ein großangelegtes Ausweichmanöver vor den
eigentlichen Zeitfragen stattfindet.
Da
treibt, insbesondere in den westlichen Ländern, ein Großteil der
Gesellschaft, mitsamt ihren Vorbildern oder gerade wegen diesen, in
einer sinnentleerten Geschäftigkeit und erfindet in rascher Folge
neue Konzepte und Strategien zur berauschenden Selbstvermeidung.
Achterbahn
auf allen Rängen!
Die
andere Seite, das andere Ufer, nämlich die Verwandlung der Erde in
einen Weltkörper, der die Liebe des Menschen erfahren und durch
diese Liebe sich selbst gewandelt hat; der sich dadurch mit neuen
Potentialen ausgestattet hat und die Liebe als neue Substanz ins
Weltall hinausstrahlt; eine solche andere Seite ist nicht in Sicht.
Dieses
eigentliche Gegenüber, dieser eigentliche Auftrag, die Erde wie ein
Samenkorn in die Wandlungskräfte des Menschen aufzunehmen, ihr die
Möglichkeit zu eröffnen, sich durch die neu hinzugefügten Kräfte
der menschlichen Liebe mit dem Menschen weiter zu entwickeln, dieses
andere Ufer liegt hinter dem lärmenden Nebel der „Achterbahn“
…..und wartet ….auf jeden von uns!