Sonntag, 21. Dezember 2014

Wohin? ….. Brücke oder Achterbahn?...?? I

  Zukunft oder Zukünfte? (Offen oder 'vernagelt' - 'Staub' oder 'Samen'?)
   (Manuskript von 2004)


Jetzt, zum Anfang eines neuen Jahrtausends werden wir uns alle öffnen müssen, um immer konkreter in die Wahrnehmung hinein zu nehmen, dass wir nicht mehr nur in verschiedenen Völkern, Gruppen, Familien, Stämmen, Religionen usw. leben, sondern in einer Menschheit.
Das ist die heutige Herausforderung.
Unseren Blick zu erweitern und unsere Wahrnehmung auszudehnen. Auf uns! Auf uns alle, die wir auf dieser Erde in dieser Zeit versammelt sind.
Zufällig? ...??


Sind wir alle jetzt hier, nur weil dem Zufall gerade nichts besseres eingefallen ist?
Zufall und Notwendigkeit“ in einem gnadenlos unbeteiligten Weltall. Das Staubkorn am Rande des Universums. So ist die gängige Ansicht!
Kurz gesagt: Blindflug vom Urknall bis zum Endknall!
Wenn dieses Bild richtig ist, dann hätten wir eigentlich auch nichts Besonderes zu verlieren. Da könnte die Entwicklung beendet werden, ohne dass der Verlust der Menschheit in den Weiten des Kosmos sonderlich ins Gewicht fiele. Wenn er denn überhaupt bemerkt würde.
Wer soll schon den Verlust eines Staubkorns bemerken?
Staubkorn?

Ein Staubkorn ist tot.
Ein Staubkorn trägt keine Möglichkeit in sich, aus sich selbst etwas Neues, etwas Höheres hervorzubringen. Ein Staubkorn ist in sich selbst abgeschlossen und ohne Zugang zu höheren Möglichkeiten.
Sieht die Erde aus wie ein Staubkorn?
Oder-
vielleicht doch eher wie ein Samenkorn?
Ein Samenkorn ist etwas ganz anderes.
Ein Samenkorn trägt in sich die Potentiale, in Zukunft noch etwas ganz anderes zu werden. In ihm sind zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten schon wie in einem Urbild vorhanden.
Trifft das Samenkorn auf die nötigen Entwicklungsbedingungen, die ihm von der äußeren Welt, der Umwelt, zur Verfügung gestellt werden, so kann es sich den inneren Veranlagungen entsprechend entfalten.
Lässt sich ein solches Bild auch auf die Erde übertragen?

Ist die Erde vielleicht ein Körper im Weltall, der mit einem Urbild begabt seine Bahn im Weltall zieht? Ein wirklich lebender Himmelskörper. Nicht nur Leben tragend, sondern selbst wesenhaft, lebendiger Körper?
Und wen könnte die Erde, das Samenkorn im Kosmos, als Urbild, als Entwicklungsziel in sich tragen? Wen könnte die Erde tief innerlich als Ziel all ihrer eigenen Entwicklung vor sich selbst gestellt haben?
Den Menschen?
Wäre das möglich?
Könnte es sein, dass die Erde uns meint? Der Mensch, das innerste Ziel der Erde?

Dass diese Frage durchaus von naturwissenschaftlichem Interesse ist, hat man in den letzten Jahrzehnten aus den Veröffentlichungen einiger Naturwissenschaftler entnehmen können. So hat Reinhard Breuer, Physiker am Max Plank Institut, ein 1984 erschienenes Buch geschrieben, mit dem Titel: „Das anthropische Prinzip“
Dieses Buch ist daher so bemerkenswert, weil es aufzeigt, wie rechnerisch fragwürdig eigentlich die ganze Sicht der Zufälligkeiten sind, die zur Entstehung der Erde und des Menschen geführt haben sollen.
In seinem „ anthropischen Prinzip“, weist R. Breuer darauf hin, dass es nur einer einzigen, extrem kleinen Verschiebung in den Rahmenbedingungen des Kosmos bedurft hätte, um den Menschen zu verunmöglichen.
Dass aber alles so hundertprozentig, so absolut stimmig und perfekt zueinander passt, lässt ihn danach fragen, ob der Kosmos so ist, wie er ist, weil er den Menschen hervorbringen wollte? !

Die Frage nach der Stellung des Menschen, nach seinem Rang, wird also von verschiedenster Seite gestellt. Auch von naturwissenschaftlicher! Und das ist sehr hoffnungsvoll!

Auch aus der Welt der Fakten, des Zählens, Messens und Wiegens, kommt nun die Frage nach der Bedeutung und der Verantwortung der Menschen auf uns zu.
Wir leben wahrscheinlich nicht ziellos in einer ziellosen Welt!

Und wenn wir Menschen trotzdem leben, als wären wir nicht gemeint, eben planlos- und im großen und ganzen auch ziellos- und allenfalls den ökonomischen Verfahren und Marktmechanismen dienend oder unterworfen? Droht uns dann nicht der Selbstverlust auf diesem Weg?
Agieren wir dann nicht wie Menschen, die eigentlich aufgerufen sind eine „Brücke“ von einem Ufer zum anderen zu bauen, die sich dann aber unterwegs in die technischen Möglichkeiten ihrer Ingenieurkünste vergaffen und lieber eine „Achterbahn“ bauen?
Sind wir heute in einer solchen Situation?
Haben wir uns weltweit eine Achterbahn zusammengeschraubt, weil wir kein Ziel, kein neues Ufer, mehr vor Augen hatten?

Wohin soll die Evolution gehen? Ist da alles vorbestimmt oder gibt es da eine Wahl? Gibt es nur eine mögliche Zukunft, oder gibt es mehrere potentielle Zukünfte?
Ist die Zukunft durch Vergangenheit und Gegenwart schon so geprägt, dass man daran nichts Wesentliches mehr ändern kann. Oder gibt es entscheidende Schnittpunkte in der Geschichte, an denen sich der weitere Verlauf wirklich entscheidet. Wo ein Weg in die Zukunft wirklich entschieden wird.
Ein Punkt an dem man wach sein sollte für die unterschiedlichen Möglichkeiten und den unterschiedlichen Ergebnissen, die sich aus dem einen oder dem anderen ergeben werden.
Man landet, das kann nicht deutlich genug gesagt werden, in verschiedenen Zukünften, wenn man nur einige wenige Wahlmöglichkeiten durchspielt, wo und in welcher Reihenfolge Prioritäten gesetzt werden sollen:
Zum Beispiel: In die Entwicklung und Transformation der Erde, den äußeren Weltraum oder in die ethische Bildung und Befähigung des Menschen?
Oder: Erst in den Weltraum und dann in die ethische Bildung des Menschen und dann erst in die Entwicklung und Transformation der Erde?
Oder lieber noch anders: Erst in die ethische des Menschen und dann in die Entwicklung und Transformation der Erde und dann in den äußeren Weltraum?
Oder ganz anders:
Von der ethischen Bildung des Menschen wird nichts Wichtiges erwartet, die Entwicklung und Transformation der Erde ist allenfalls ein Thema für Exoten und Phantasten und die aufgeklärte und kapitalbewehrte Welt hält die Bezwingung und Unterwerfung allen Lebens auf der Erde und die Eroberung den äußeren Weltraums in eben diesem Signum für das dringendeste Tätigkeitsfeld.

Die letztgenannten Variante ist die zur Zeit am meisten forcierte. Daher ist die, fatalerweise noch 'waffenstarrend' flankierte, „Achterbahn“ so sehr der Tummelplatz des Weltgeschehens.
Nicht der Mensch ergreift die Welt, sondern die sachlichen Möglichkeiten der Welt ergreifen den Menschen.
Das ist die große Umpolung!
Damit wird der Mensch immer mehr seiner überragenden, seiner wahrhaft geistig-spirituellen Möglichkeiten „entkernt.“
Diese „Entkernung“ ist in vielen Lebensbereichen auf dem Vormarsch. Als aktuelles Beispiel sei auf die sich einstellenden Realitäten der Klontechnik verwiesen.
Klontechnik ist eine hochintelligente, hochbrisante und hochgefährliche Fahrt mit der „Achterbahn“! Es wird ungeheuer viel bewegt, aber nichts erzielt!
Die Verdoppelung oder Multiplikation des Menschen ist, angesichts der oft bejammerten „Überbevölkerung,“ mit Sicherheit kein Fortschritt, sondern allenfalls ein Rundschritt.

Auch in solchen Forschungsgegenständen wie der Klontechnik zeigt sich, stellvertretend für vieles, der enorme Sinnverlust, der sich hochtechnisiert zur Geltung bringt. Es ist eben nicht nur die Frage wie, sondern erst einmal die Frage was. Eben nicht nur know how, sondern auch know what. Und im Gesamtkontext aller Lebenssphären sogar know who! Wer ist die Welt!
Wer ist die Welt?
Welch eine verwegene, wenn nicht gar absurde Frage, in einer Welt, in der die führenden Köpfe sich nun aufmachen nach Spuren des Lebens im Weltall zu suchen.
Wer sagt ihnen, den versammelten Lebenssuchern, dass das Weltall nicht Leben hervorbringt, sondern Leben ist!
Dass der Kosmos nicht nur Materie ist, sondern die Materie die verfestigte Ausdrucksform von höherem, übermateriellem Leben ist. Dass es eben verschiedene Abstufungen von „Lebensprozessen“ gibt. Von der Übermaterie durch die Materie in die Untermaterie - und wieder aufwärts!
So bricht man eben, von einem fundamentalen Irrtum ausgehend logisch denkend, in den Weltraum auf und sucht in einem kosmischen Organismus, nach Spuren des Lebens!

Selbstverständlich ist der Weltraum ist zwar ein sehr verlockender 'Raum' und er hat auch mit dem Menschen zu tun.
Die Frage ist nur, ob bei dem gegenwärtigen Weltverständnis, das eben zu militärisch geprägten Weltraumprogrammen führt, etwas Sinnvolles für das Leben des Weltalls, als auch für den Menschen, dabei herauskommen kann.
Ob bei Menschen, die nicht einmal in der Lage sind, der Erde mit Respekt zu begegnen, die, um den führenden Verkünder der Weltraumeroberung zu benennen, nicht einmal aus ihrem Armageddon,- und Endzeitschlachtdesaster herausfallen, wenn sie die Erde atomar bedrohen; ob bei denen die Eroberung des Weltalls in den richtigen Händen ist, ist wohl kaum anzunehmen.

Wenn es nur um Wissenschaft und Forschung ginge und nur um das Abenteuer, dass der Mensch den äußeren Weltraum erobert, dem er geistig gesehen ja entstammt, wenn es also nur darum ginge, dass der Mensch mit physischen Augen die Wunder des Weltalls sieht, dann wäre gegen ein solches Abenteuer prinzipiell auch nichts einzuwenden.
Aber unter den gegebenen Verhältnissen wird wohl demnächst Mond und Mars alsbald den strategischen Planungen der Eroberer und den Plattheiten von nationaler Größe, ewigem Ruhm und allgemeiner Weltbeglückungsmission etc., unterworfen werden.

Angesichts dessen, was gerade neu formatiert wird und was an Weltbewegendem bewegt wird, kann man sich des Eindrucks schlecht entziehen, dass, bewusst oder unbewusst, ein großangelegtes Ausweichmanöver vor den eigentlichen Zeitfragen stattfindet.
Da treibt, insbesondere in den westlichen Ländern, ein Großteil der Gesellschaft, mitsamt ihren Vorbildern oder gerade wegen diesen, in einer sinnentleerten Geschäftigkeit und erfindet in rascher Folge neue Konzepte und Strategien zur berauschenden Selbstvermeidung.
Achterbahn auf allen Rängen!

Die andere Seite, das andere Ufer, nämlich die Verwandlung der Erde in einen Weltkörper, der die Liebe des Menschen erfahren und durch diese Liebe sich selbst gewandelt hat; der sich dadurch mit neuen Potentialen ausgestattet hat und die Liebe als neue Substanz ins Weltall hinausstrahlt; eine solche andere Seite ist nicht in Sicht.
Dieses eigentliche Gegenüber, dieser eigentliche Auftrag, die Erde wie ein Samenkorn in die Wandlungskräfte des Menschen aufzunehmen, ihr die Möglichkeit zu eröffnen, sich durch die neu hinzugefügten Kräfte der menschlichen Liebe mit dem Menschen weiter zu entwickeln, dieses andere Ufer liegt hinter dem lärmenden Nebel der „Achterbahn“ …..und wartet ….auf jeden von uns!

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